Neuausrichtung der Kurkonzerte in St. Moritz

Mitte September endete die diesjährige Saison des St. Moritzer Salonorchesters. Die mittlerweile über hundertjährige Tradition der Kurkonzerte trägt jeden Sommer zum kulturellen Angebot bei und erfreut Gäste, Einheimische und Zweitheimische. In dieser Saison stand es zum letzten Mal unter der Leitung des langjährigen Intendanten Dr. Jürg H. Frei. Neu werden die Leitung Andres Joho, Raimund Wiederkehr und Samuel Zünd übernehmen. Das Musiker-Dreigespann ist mit dem Engadiner Kulturleben seit Jahren verbunden. Sie planen den bewährten, unverwechselbaren Stil der Kur- und Salonorchester aufrechtzuerhalten, dabei aber auch frische Noten und neuen Spielwitz in die Konzertreihe hineinzubringen. Sie möchten bewusst neue Akzente setzen und so eine Ergänzung zum traditionellen Salonorchester-Angebots in Pontresina und Sils bieten, die zu St. Moritz passt.

Neue Spielstätte und Events sorgen für ein abwechslungsreiches Programm
Das neue Kuratoren-Team setzt auf Schweizer Ensembles und stilistische Vielfalt. Operettenmelodien und Wiener Musik werden ebenso zu hören sein wie Songs aus den «Roaring Twenties», Cabaret-Musik oder Canzoni. Ein neues Element neben der instrumentalen Interpretation werden die Auftritte von Gesangs-Formationen sein.

Eines der Ensembles, die bereits feststehen, wird eine Formation unter der Ägide vom Einheimischen Werner Steidle mit lokalen Musikschaffenden sein. Gespielt wird ab nächsten Sommer nicht mehr in der Dorfkirche, sondern im renovierten Jugendstilsaal des Hotel Reine Victoria, das mit seinem Ambiente hervorragend zu den traditionsreichen Kurkonzerten passt. Darüber hinaus sind sogenannte «Breakouts» vorgesehen: Zusatz- und Spezialkonzerte an besonderen Orten, die beispielsweise mit szenischen Elementen verbunden sind oder unter freiem Himmel stattfinden. «Unser Ziel ist es, die Tradition mit modernen Elementen und Veranstaltungen zu verbinden und so die Wahrnehmung des klassischen Kurorchesters aufzulockern. Dabei ist es uns wichtig, auch jüngere Zielgruppen anzusprechen. Zum Beispiel möchten wir Konzerte für Kinder und Jugendliche realisieren oder Synergien mit anderen der Sommer-Events schaffen, durch die unser Publikum einen neuen Zugang zum Thema Kurorchester finden können», sagt der Pianist und Sänger Raimund Wiederkehr zum Stand der Planung.

Die Kurkonzerte werden wie bisher von Ende Juni bis Mitte September 2024, jeweils von Mittwoch bis Sonntag stattfinden. Darüber hinaus sind zusätzliche Termine mit speziellen Events geplant. Der Eintritt bleibt wie schon in der Vergangenheit kostenfrei. Das detaillierte Programm wird im Frühjahr 2024 vorgestellt.

ÜBER DAS KURATORIUM

Andres Joho: nach seiner Ausbildung in Zürich an den Bühnen Theater Basel, Biel-Solothurn und Bern sowie in Deutschland (Berlin) und Österreich (Klagenfurt), langjährige Zusammenarbeit mit Heinz Spoerli als Dirigent des Basler Balletts, seit 2015 freischaffender Musiker in diversen Formationen, Präsident der Konzertreihe Seetalclassics und in vielen Bühnenprojekten als musikalischer Leiter und Pianist.

Raimund Wiederkehr: Der Zürcher Sänger, Pianist, Dirigent und Komponist pflegt die Musik auf und vor der Bühne, aber auch in der Kirche und in der Hotellobby. Mit seinem Salonorchester war er von St. Moritz über Wien, die Biennale Venedig bis Hongkong unterwegs. Er ist ebenso Operettendarsteller in der ganzen Schweiz, vom Opernhaus Zürich bis zum Theater Biel-Solothurn. Seine Kompositionen wurden in Zürich, Wien und London uraufgeführt. Er arbeitet als Kantor und Leiter des Mädchenchors Zürich sowie als Musiklehrer an einem Zürcher Gymnasium.

Samuel Zünd: Der Bariton bringt klassische Oratorien und swingende Extravaganz in Einklang. Als Bandleader, Arrangeur, Pianist und Sänger setzt er sich mit seinen Gesangsgruppen The Sam Singers und Swing4you für die Wiederentdeckung nostalgischer Evergreens, alter Schweizer Schlager und Swinghits ein, er trat unter anderen mit Hazy Osterwald, Udo Jürgens und Pepe Lienhard auf. Als Chansonnier und Entertainer steht er seit Jahren mit Programmen wie Zürilieder, Ach Luise! und Samt und Seide auf der Bühne, insbesondere als «Max Raabe der Schweiz» mit der Kammerphilharmonie Graubünden mit der einer 20er-50er Tanzschlager-Revue.